Ein Urlaub in Südtirol steht schon lange auf Ihrer Wunschliste, aber Sie können ihn sich im Sommer aus zeitlichen oder anderen Gründen nicht gönnen? Kein Grund zu verzweifeln, denn der Herbst in Südtirol hat seine ganz eigenen Vorzüge, die es zu genießen gilt. Assoziiert man die dritte Jahreszeit sonst mit Regenwetter und wolkenverhangenem, grauem Himmel, mit gedrückter Stimmung und Schwermut, liegt Südtirol nichts ferner als das! Bei uns im Feldhof DolceVita Resort in Naturns mit seinen über 300 Sonnentagen im Jahre, aber auch im Rest des Landes ist der Herbst keine fade Übergangszeit zwischen Sommer und Winter, sondern ein farbenprächtiges Schauspiel und Feuerwerk an Genuss und Erlebnis. Die Landschaft erstrahlt in kräftigen Gelb-, Rot- und Orangetönen, die Sonne küsst nochmals Weintrauben und Äpfel zum Abschied vor der Ernte, die ersten Berggipfel sind zwar schon mit Schnee bedeckt, der Himmel allerdings immer noch meist tiefblau und die Temperaturen dem berühmten Altweibersommer entsprechend angenehm und vielerorts fast mediterran. Die frische aber nicht unangenehme Herbstluft erfreut die Lunge des Wanderers und die Panorama-Weitsicht des Gipfelstürmers. Worauf warten Sie noch?
Ein Muss im Herbst-Urlaub in Südtirol: Das Törggelen!
Doch auch wer nicht zum Aktivurlaub und letzten sportlichen Höhepunkten vor der Skisaison nach Südtirol kommt, dem wird der Herbst zusagen. Anfang Oktober beginnt nämlich die „fünfte Jahreszeit“ – die Wochen des Törggelens! Beides lässt sich übrigens gut verbinden; viele leichte bis mittelschwere Routen zum Wandern im Vinschgau führen praktischerweise an einer Reihe von gemütlichen Orten zum Törggelen vorbei.
Der Begriff „Törggelen“ kommt von dem lateinischen Begriff „torquere“, der so viel wie „pressen“ bedeutet. Die heutige Form leitet sich zudem vom daraus entstandenen “Torrgl” ab, der Raum in dem die Weinpresse stand. Der Ursprung der Tradition ist nicht stichhaltig belegt, aber es gibt eine Handvoll Theorien, die wahrscheinlich alle ihren Teil zur Entstehung beigetragen haben könnten.
Eine beliebte Geschichte erzählt vom Törggelen als Abschluss eines Tauschhandels zwischen Vieh- und Weinbauern. Die Viehbauern hatten weder Platz noch Möglichkeit zum Weinanbau, die Weinbauern indes in den oft steilen Hanglagen ihrer Weinberge kein Vieh. So traf man sich jährlich nach dem Schlachten für den Winter und der Weinernte und verkostete gemeinsam bei reichhaltigen Fleischgerichten den neuen Wein.
Eine andere behauptet, das traditionelle Törggele-Menü (mehr dazu gleich) war ein Liebesdienst der Weinbauern an die fleißigen Erntehelfer, die nach den Strapazen zum Dank und zur Stärkung ein für die damalige Zeit rauschendes Festessen spendiert bekamen.
Woher die Tradition auch kommt, sie hat sich bis heute gehalten und wird im ganzen Land gebührend hochleben gelassen.
Das traditionelle Törggele-Menü wie anno dazumal
Viele Veranstalter von Törggele-Abenden lassen die Küche ihre Inspiration ausleben und servieren Abwandlungen und interessante Neuauflagen der traditionellen Gerichte; es gibt aber eine grobe Reihenfolge, wie ein Törggelen abzulaufen hat, die sich seit der Entstehung des Brauches kaum verändert hat. Zu Recht, finden wir.
- Begonnen wird meist mit einer Gersten-, Gulasch- oder Gemüsesuppe oder Rinderbrühe. Alternativ, oder bei großem Hunger auch gerne anschließend werden eine Speck- und Käseplatte, hausgemachte Schlutzkrapfen, Käsespätzle oder ein Knödel-Tris kredenzt.
- Das Hauptgericht ist, wie soll es angesichts der Herkunft von den Viehbauern anders sein, die traditionelle Schlachtplatte. Die Highlights der Verarbeitung der Tiere werden präsentiert; verschiedene Fleischsorten, gebraten oder gegrillt, Rippchen, Surfleisch (gebeiztes Fleisch), Geselchtes (Geräuchertes) und deftige Bauernwürste. Dazu serviert man reichlich Sauerkraut, Kartoffeln und Brot.
- Die süße Versuchung zum Abschluss bilden die diversen Krapfen mit Marmelade-, Mohn- oder Kastanienfüllung, oft auch Apfelküchlein, Apfelstrudel mit Vanillesauce oder Kaiserschmarrn. Das Rezept für die Krapfen unterscheidet sich nach Region, und oft sogar zwischen verschiedenen Familiengeheimnissen, aber jeder einzelne davon ist köstlich!
- Die Königin des Abends ist natürlich die Kastanie. Traditionell über offenem Feuer geröstet, ist sie nach Abschluss des Essens mit Butter und süßem Apfelmost serviert die Gelegenheit, beim Kastanienbraten noch beherzt zu plaudern und das reichhaltige Mahl ausklingen zu lassen.
- Begleitend zum Essen, und gern auch danach noch ein paar Gläschen, gibt es den berühmten jungen Wein, den Suser, dazu noch Apfelsaft und -most und diverse andere Säfte (oft Beeren) aus eigener Herstellung.
Richtig original: Ein traditioneller Buschenschank
Wir im Gourmethotel Feldhof legen großen Wert darauf, Sie im Herbst mit traditionellen und kreativen Spezialitäten aus der Region zu verwöhnen und Äpfel, Kastanien und andere Elemente des Törggelens zu unvergleichlichen Genüssen zu verarbeiten. Wer aber wirklich das volle Programm mit traditionellem rustikalen Ambiente möchte, der darf sich das Törggelen in einem Buschenschank nicht entgehen lassen.
Bereits im Mittelalter gab es in Südtirol Gastlokale, in denen Wein und einige typische Speisen angeboten wurden. Diese hatten aber nicht ganzjährig geöffnet, da die Besitzer meist selbst Bauern waren und anderweitig zu arbeiten hatten. So hängten die Betreiber Wacholdersträuße, im Volksmund „Buschen“, an ihre Tür um zu zeigen, dass Weinverkostung und Essen möglich war. Daher rührt der noch heute verwendete Name „Buschenschank“. Viele dieser urigen Gaststätten finden sich entlang bekannter und weniger populärer Wanderrouten, um Aktivurlauber wie Einheimische vor der Rückkehr ins Tal zu stärken.
Eine Menge weitere tolle Aktivitäten für Ihren Herbsturlaub in Südtirol
Wer nicht nur zum Wandern in Südtirol ist, oder aus seinem Urlaub in Südtirol keine reine Schlemmerreise machen möchte, der wird trotzdem von den vielen anderen Angeboten im Herbst begeistert sein:
Die Meraner Musikwochen lassen das Herz von Liebhabern klassischer Musik höher schlagen. Die malerische Kurstadt mit ihrem milden, mediterranen Klima, einer modernen Thermen- und Wellnessanlage, den Botanischen Gärten und den weitläufigen Ausblicken auf die umliegende Berg- und Naturlandschaft dient als Bühne für Konzerte aller Art, von renommierten internationalen Orchestern bis zu aufsteigenden Solokünstlern.
Zwar gibt es in allen größeren Südtiroler Gemeinden das ganze Jahr über Wochenmärkte und Bauernmärkte. Besonders aber im Herbst gibt es im Vinschgau traditionsreiche Jahresmärkte, die ein gesellschaftliches und kulturelles Ereignis für die ganze Region sind. Beste Beispiele hier der Gollimorkt in Mals Mitte Oktober, oder am 2. November der Sealamorkt (Allerseelenmarkt) in Glurns, der kleinsten Stadt Südtirols mit ihrem mittelalterlichen Stadtkern. Ein reges buntes Treiben, das Jung und Alt begeistert. Vielerlei Waren und kulinarische Erzeugnisse der Saison, Musik, aber vor allem Lebensfreude und Geselligkeit prägen diese geliebten Jahrmärkte.
Der Almabtrieb in Südtirol ist besonders im Obervinschgau ein Highlight des Jahreskalenders. Nach ihrer erfrischenden und gesunden Auszeit auf der Alm im Sommer kehren Kühe und Schafe mit ihren Hirten zu Herbstbeginn wieder zurück ins Tal, um den Winter im warmen Stall zu Hause zu verbringen. Empfangen werden die oft mit aufwändigen Kränzen geschmückten.Tiere freudig mit Musik, Tanz, Speis und Trank. Der Almabtrieb ist schon allein wegen der kunstvoll geschmückten Tiere eine Freude mitanzusehen, aber die ausgelassenen Volksfeste im Tal setzen dem ganzen noch einen drauf!
Bildquelle © Julian Bossert | leungchopan – shutterstock.com